Warum die steigende Inflation für viele Anleger zum Problem wird

Lesedauer 3 Minuten

Steigende Inflation: Bisher war die Inflationsrate mit unter einem halben Prozent sehr niedrig. Doch langsam kehrt die Inflation zurück. So hat sich der Ölpreis seit Januar fast verdoppelt. Doch was hat das für Auswirkungen auf deine Kapitalanlagen?

Steigende Inflation als Ursache der Probleme

steigende Inflation

Zunächst:

Die steigende Inflation ist eine gute Nachricht, denn es gab Experten, die in einer Deflation den Vorboten einer Depression sahen.

Das ist nun vom Tisch.

Doch jetzt sieht es so aus, als würde die Inflation 2017 auf deutlich mehr als ein Prozent ansteigen und Mario Draghis Anleihenkäufe langsam aber sicher ihr Ziel erreichen:

Eine Inflationsrate nahe bei zwei Prozent.

Doch das hätte Auswirkungen auf deine Kapitalanlagen.

Da viele Anlegergelder noch immer auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten angelegt sind, würde eine steigende Inflation in der aktuellen Niedrigzinsphase langsam aber sicher zu realen Wertverlusten führen.

Wenn die Inflation höher ist als der Guthabenzins, passiert dies automatisch.

Bisher war das kaum ein Thema, aber mit anziehender Inflation wird es eins!

Wie kannst du darauf regieren?

In ETFs investieren

Wer diesen Blog regelmäßig liest, den wird es kaum verwundern:

Deinen Notgroschen solltest du weiterhin auf einem Tagesgeldkonto anlegen, also ca. drei Nettogehälter.

Doch alles, was darüber hinausgeht, solltest du in ein Portfolio aus ETFs auf verschiedene Anlageklassen investieren, wie

  • Aktien
  • Anleihen
  • Immobilien und
  • Rohstoffe.

Dabei reicht ein Portfolio aus fünf verschiedenen ETFs für den Anfang völlig aus:

  • 2 Aktien-ETFs
  • 1 Anleihen-ETF
  • 1 Immobilien-ETF
  • 1 Rohstoff-ETF.

Welche ETFs dafür in Frage kommen, habe ich an anderer Stelle bereits mehrfach dargelegt.

Der Vorteil der Kombination verschiedener Anlageklassen liegt darin, dass du so dein Risiko minimierst.

Denn 90 Prozent der Rendite eines Portfolios gehen auf die Verteilung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen zurück und nur 10 Prozent auf die Auswahl der Wertpapiere innerhalb einer Anlageklasse.

Voraussetzung dafür ist allerdings ein Wertpapierdepot – am besten bei einem Online-Broker.

Ein Depotkonto als Voraussetzung

Wer Wertpapiere kaufen möchte, braucht ein Depotkonto bei einer Bank.

Nicht unbedingt bei einer Filialbank, denn die nimmt gerne Geld dafür.

Wenn du dagegen bei einem Online-Broker dein Depot eröffnest, ist dieses in den meisten Fällen kostenfrei.

Unter anderem folgende Direktbanken kommen dafür infrage:

  • comdirect
  • cominvest
  • Consorsbank
  • Flatex
  • ING-DiBa
  • maxblue
  • OnVista Bank
  • S-Broker
  • 1822 direkt

Überall dort kannst du in ca. einer Viertelstunde am PC ein Depotkonto eröffnen.

Und musst nur, wenn kein Videoidentifizierungsverfahren angeboten wird, einmal mit dem ausgedruckten Antrag und deinem Personalausweis zu einer Postfiliale, um das Postident-Verfahren zu durchlaufen, das zur persönlichen Identitätsfeststellung dient.

So kannst wirklich nur du ein Depot auf deinen Namen eröffnen und niemand anderes.

Stichwort: Identitätsdiebstahl.

Verteilung größerer Beträge mittels ETF-Sparplänen

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan von ETF-Sparplänen bin.

Mit diesen kann man mit regelmäßigen Sparraten Monat für Monat und Jahr für Jahr ein privates Vermögen aufbauen.

Und das zu sehr geringen Kosten im Vergleich zu anderen Anlageformen.

Aber auch für größere Anlagebeträge zum Beispiel in Höhe von 5.000 EUR, 10.000 EUR, 20.000 EUR und auch noch viel mehr eigenen sich ETF-Sparpläne, weil du einen größeren Betrag einfach auf eine Vielzahl an regelmäßigen Einzahlungen z. B. in Höhe von 500 EUR oder 1.000 EUR verteilst.

So machst du dir den sogenannten Cost-Average-Effekt zunutze, der dich davor bewahrt, alles Geld zu einem ungünstigen Zeitpunkt auf einen Schlag zu investieren.

Wobei man immer erst im Nachhinein feststellen kann, ob der Zeitpunkt für die Investition gerade günstig war oder eher nicht.

Denn steigen die Kurse nach der Einzahlung, war der Zeitpunkt günstig.

Fallen sie dagegen, war er eher ungünstig.

Aber das weiß niemand vorher. Auch nicht dein Banker oder Finanzberater.

Niemand kann dir verlässlich sagen, ob die Kurse morgen steigen oder fallen werden.

Fazit

Steigende Inflation führt bei denjenigen, die Ihr Geld niedrig verzinslich auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten angelegt haben, zu Problemen.

Denn die Inflation wird die Guthabenzinsen übersteigen, was zu einer schleichenden Geldentwertung führen wird.

Die Lösung für dieses Problem besteht darin, sich ein Portfolio aus verschiedenen ETFs aufzubauen, wobei verschiedene Anlageklassen zum Zuge kommen.

Eingezahlt werden kann in diese ETFs mit ETF-Sparplänen, wobei so auch größere Geldbeträge über mehrere Monate in kleineren Tranchen eingezahlt werden, was dich davor schützt, einen schlechten Zeitpunkt für deine Investition zu erwischen.

Der Erwartungswert für die Rendite eines solchen Portfolios liegt  – vorsichtig geschätzt – mittel- bis langfristig bei ca. 6 Prozent, was deutlich über der zu erwartenden Inflationsrate von 1,5 Prozent für das kommende Jahr liegen wird.

In der Folge wirst du also Vermögen bilden und nicht abbauen.

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