Corona: Reflexionen eines Finanzbloggers mit Müßiggang

Lesedauer 5 Minuten

Heute habe ich mal einen anderen Blogpost für euch. Ich reflektiere die Corona-Krise aus Sicht eines Finanzbloggers mit viel Zeit zum Nachdenken, der aktuell eigentlich keinen Mangel hat – außer vielleicht an Klopapier.

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Mein letztes Quartal war geschäftlich ziemlich gut

Corona

Die Monate Dezember 2019 und Januar und Februar 2020 waren die besten Monate, seit ich blogge. Nie habe ich als Finanzblogger und Internetunternehmer mehr Geld innerhalb von drei Monaten verdient.

Da dachte ich, ich sei über den Berg. Ich hätte es geschafft.

Aber dann kam die Corona-Krise über uns und auch über mich.

Hatte ich noch Ende Februar fast täglich mindestens eine Anfrage für ein Advertorial, kam im März 2020 bisher noch keine einzige.

Meine Einnahmen betrugen im März vielleicht noch 20 bis 30 Prozent von dem, was es vorher war.

Oder sogar noch weniger.

Die nächsten Monate sind finanziell gesichert

Zum Glück – möchte ich fast sagen – ist mir vor ca. 14 Tagen jemand hinten ins Auto gefahren.

Es liegt ein Schaden vor, doch man muss schon genauer hinschauen:

Die nächsten Monate sind finanziell gesichert

Die Stoßfängerverkleidung hat einen Riss bzw. ist gebrochen und darunter sind Stoßfänger und Karosserie leicht verbogen.

Doch werde ich den Schaden nicht reparieren lassen, sondern lasse mir die Schadensumme gemäß Gutachten auszahlen und kann so einige Zeit überbrücken.

Ein bisschen verdiene ich ja im Moment auch u. a. durch Affiliate Marketing.

Bis wieder alles so ist, wie es vorher war?

Corona wird die Welt nachhaltig verändern

Corona

Leider habe ich die Befürchtung, dass dieses Virus unsere Welt nachhaltig verändern wird.

Zunächst einmal wird es sich wohl weltweit ausbreiten und dort, wo die Menschen sich nicht hinreichend aus dem Weg gehen können und wo es nicht genügend sauberes Wasser gibt, um gewisse Hygieneregeln einzuhalten, wird es wahrscheinlich regelrecht wüten und zahlreiche Todesopfer fordern.

In den letzten Jahren habe ich manchmal gedacht, dass früher Kriege dafür gesorgt haben, dass die Menschen wieder geerdet wurden.

Wir haben lange keine Kriege mehr gehabt und den Menschen ging es gut.

Vielfach sogar zu gut.

Sie hatten keine wirklichen Sorgen im Vergleich zu Kriegs- und anderen Notzeiten.

Doch statt froh und glücklich zu leben, bekämpften und mobbten sie sich im Internet und den sozialen Medien.

Und überall in Europa schossen populistische Parteien aus dem Boden, die weiter u. a. für die Verbreitung von Hass und Fake News sorgten.

Man konnte meinen, den Menschen fehlte ein echtes Problem.

Deshalb schufen sie sich einfach welche.

Jetzt haben wir ein Problem und zwar ein großes

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Doch das haben wir jetzt in Form der Corona-Krise.

Manch einer wird nahe Angehörige dadurch verlieren oder vielleicht sogar selbst daran versterben.

Und wenn die Menschen sonst keine Sorgen haben, dann fehlt ihnen zumindest die Reservepackung Klopapier, dass momentan überall ausverkauft ist, weil manche Mitbürger meinen, sie müssten sich auf Jahre damit bevorraten.

 Ja, es ist zu befürchten, dass der Höhepunkt der Corona-Epidemie noch längst nicht erreicht ist und die Anzahl der Infektionen noch stark ansteigen wird.

Darüber hinaus wird diese Pandemie nicht in zwei oder drei Wochen vorüber sein, wie es Donald Trump sich wohl erhofft, den anscheinend weniger das Wohl der US-Bürger interessiert als vielmehr seine Wiederwahl.

Aber ich hoffe sehr, dass diese Gefahr für den Weltfrieden eine dicke Klatsche bei der nächsten Präsidentschaftswahl in den USA einfährt.

Doch wird unsere Welt nach der Corona-Krise wieder so wie vorher sein?

Werden wir nach der Corona-Krise zum Alltag zurückkehren?

Corona-Krise

Ich glaube das weniger, denn die Krise wird unsere Wirtschaft stark verändern und es wird viele Firmenpleiten geben mit der Folge stark steigender Arbeitslosenzahlen.

Wir werden vermutlich viele Jahre brauchen, bis die Folgen der kommenden weltweiten Rezession behoben sein werden.

Zudem wird die Krise Auswirkungen auf die Globalisierung haben, denn der Zusammenbruch der Lieferketten aufgrund des Krisenbeginns in China hat bei uns starken Eindruck in Form stillstehender Fließbänder in den Fabrikhallen hinterlassen.

Viele Firmen werden in Zukunft wohl wieder größere Lagerbestände aufbauen und die Lieferung Just-in-time wird wahrscheinlich zurückgefahren.

Auch ist es möglich, dass die Corona-Krise bestehende Bündnisse wie zum Beispiel die EU verändern wird, die sich in der Krise nicht darauf einigen kann, ihre schwächsten Mitglieder ( u. a. Italien) hinreichend zu unterstützen.

Aber es gibt auch positive Effekte, wie zum Beispiel neue Erfahrungen im Bereich Digitalisierung u. a. durch Homeoffice, Home-Schooling und Kulturstreaming. Auch das wird unsere Arbeits-, Lern- und Kulturwelt wohl nachhaltig verändern.

Aber die Krise wird wenig Auswirkungen auf die Finanzbranche haben, zumindest auf die Investoren. Denn nach wie vor gibt es mehr Geld als sinnvolle Investitionsmöglichkeiten und die Leute werden wieder Aktien(-ETFs) kaufen, auch die, die zu Beginn der Krise in Panik verkauft haben. Jedenfalls früher oder später.

Fazit: Corona fördert die Besinnung auf sich selbst

Besinnung auf sich selbst

Jedenfalls werden sich die Menschen in der Krise wieder mehr auf sich besinnen, denn sie arbeiten oft im Homeoffice und verbringen viel Zeit in den heimischen vier Wänden.

Da kehrt vermehrt Ruhe und Besinnlichkeit ein, zumal es zuhause meist wenig Anlass zu Hektik gibt.

Die Krise wird also auch eine Zeit der Entschleunigung sein.

Man hat so mehr Muße, sich Gedanken über Gott und die Welt zu machen.

Zudem werden viele Familien enger zusammenrücken, da Kontakte nach außen bis auf Weiteres entfallen.

Manche Paare werden feststellen, ob sie die Krise weiter zusammenschweißt, andere wird die neu erzwungene Nähe auseinandertreiben.

Sicherlich wird es auch hier und da vermehrt zu häuslicher Gewalt gegenüber der PartnerIn oder Kindern kommen. Das wird wohl kaum ausbleiben.

Somit wird die Krise einerseits zu einer Belastungsprobe, andererseits aber auch zu einer Chance auf mehr Besinnlichkeit.

Wie sonst das Weihnachtsfest, nur wird die Krise vermutlich wesentlich länger andauern als ein gewöhnliches Weihnachtsfest inklusive Adventszeit.

Materiell haben viele von uns das, was sie brauchen. Was Ihnen bisher manchmal gefehlt haben mag, war u. a. so etwas wie innere Ruhe und Frieden.

Vielleicht bringt dem einen oder anderen die Corona-Krise diesen Frieden? Ich bemerke bei mir selbst diesbezüglich Veränderungen positiver Art.

Denn ich lebe mit meiner fast 91-jährigen Mutter zusammensammen und wir vertreiben uns die langen Nachmittage vermehrt mit Gesellschaftsspielen und die Stimmung ist bei uns zuhause gut – trotz Krise.

Insgesamt glaube ich, dass die Welt nach der aktuellen Corona-Krise eine andere sein wird als zuvor.

Was meinst du dazu?

Hinterlasse bitte einen Kommentar mit deiner Meinung zum Thema.

 

2 Gedanken zu „Corona: Reflexionen eines Finanzbloggers mit Müßiggang“

  1. Viele deiner Gedanken gehen mir auch durch den Kopf. Krise sind notwendig, um die Menschheit wieder zu erden. Es ist seltsam, was durch Corona gerade passiert. Keine Ahnung, ob der Spuk bald wieder vergessen ist wie BSE, Vogelgrippe und Co. oder ob uns diese Krise noch einige Jahre beschäftigt. Ich komme mir schlecht vor, wenn ich mir Gedanken über die Börse mache, während Menschen in systemkritischen Berufen ihre Gesundheit riskieren. Ich hatte anfangs keinen Sinn darin gesehen, Lebensmittel und Co. auf Vorrat zu haben. Dann waren jedoch die Regale leer & ich habe 2 Wochen täglich nach Klopapier gesucht (bin montagmorgens im Edeka endlich fündig geworden). Richtig Angst bekam ich, als ein Kollege von meinem Freund auf die Intensivstation kam und da nun seit fast 2 Wochen am Atemgerät hängt. Er hat leider weitere Kollegen angesteckt, denen dieser Verlauf hoffentlich erspart bleibt. Deswegen habe ich nun von allem etwas mehr als sonst zuhause.
    Mein Job ist auch nicht so sicher, wie ich es mir wünschen würde (Probezeit). Obwohl mein Depot 30% verloren hat, frage ich mich, ob sich ein Verkauf trotzdem lohnt. Vielleicht sehen wir noch die -60%?

    Antworten
    • Zunächst wünsche ich dir, dass du gesund bleibst!

      Ich würde nicht verkaufen, sondern mittels Sparplänen nachkaufen. Die Börsen dieser Welt werden auch wieder höhere Kurse sehen, denn die Krise wird irgendwann beendet sein.

      Liebe Grüße

      Jürgen

      Antworten

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