Asset Allocation: Warum es die gesunde Mischung macht

Lesedauer 3 Minuten

Bei der Geldanlage ist Asset Allocation wichtig. Doch was versteht man eigentlich darunter? Hier wird das Thema erklärt, eingeordnet und gesagt, worauf es bei der Asset Allocation ankommt.

Was versteht man unter Asset Allocation?

Asset Allocation

Unter Asset Allocation versteht man bei der Geldanlage die Aufteilung eines Vermögens auf verschiedene Anlageklassen (Assetklassen).

Dazu gehören unter anderem

  • Aktien
  • Anleihen
  • Immobilien
  • Rohstoffe
  • Währungen und
  • Geldmarktfonds.

Das theoretische Fundament der Asset Allocation liefert die Moderne Portfoliotheorie, für die Harry M. Markowitz 1990 der Wirtschaftsnobelpreis verliehen wurde.

Die zentrale Erkenntnis der modernen Portfoliotheorie

Die moderne Portfoliotheorie machte deutlich, dass Risiko und Rendite einander bedingen.

Demnach ist Rendite der Preis dafür, dass man Risiko trägt. Ohne Risiko keine Rendite.

Deshalb kann es auch niemals eine Geldanlage geben, die „sichere“ 12 Prozent bringt, wie es Angebote des „grauen Kapitalmarktes“ immer wieder versprechen.

Ein Ergebnis der Portfoliotheorie war nun, dass man sein Risiko – bei etwa gleicher Renditeerwartung – reduzieren kann, in dem man seine Geldanlage auf verschiedene Anlageklassen (Assetklassen) verteilt.

Etwa 90 Prozent der Rendite einer Geldanlage resultieren aus der Verteilung dieser auf verschiedene Anlageklassen (Aktien Anleihen, Immobilien etc.).

Und nur etwa 10 Prozent der Rendite beruhen auf der Auswahl der Wertpapiere innerhalb einer Anlageklasse.

Aktien sind dabei der Hauptrenditebringer aller Anlageklassen und Geldmarktfonds repräsentieren sozusagen den „sicheren Anteil“ der Geldanlage.

Verteilung der Geldanlage auf verschiedene Anlageklassen nach der Risikotragekapazität

Bevor ein Anleger sich entscheidet, wie er seine Geldanlage auf verschiedene Assetklassen verteilen möchte, muss er zunächst seine Einstellung zum Risiko prüfen und erkennen.

Dabei spielt die Risikotragekapazität eine Rolle, die besagt, wieviel Risiko ein Anleger aushalten kann, bevor er sein Anlageverhalten ändert.

Praktisches Beispiel:

Wie lange können Sie fallenden Börsenkursen zusehen, ohne unruhig zu werden und irgendwann Ihre Wertpapiere zu verkaufen, obwohl gerade das ein großer Anlegerfehler wäre?

Oder: Wie lange dauert es, bis Sie Ihr Anlageverhalten ändern, obwohl Sie vermutlich wissen, dass man Börsenkrisen einfach aussitzen muss?

Wenn Sie Ihre Einstellung zum Risiko kennen, können Sie die Verteilung Ihes Vermögens auf verschiedene Anlageklassen vornehmen.

Dabei gibt es drei klassische Aufteilungen, von denen Sie jedoch individuell abweichen können:

  • Portfolio „Sicherheit“ mit ca. 70 Prozent sicheren Anlagen, wie Geldmarktfonds, Anleihen und eventuell noch Immobilien und 30 Prozent risikoreichen Anlagen wie Aktien und Rohstoffen.
  • „Ausgewogenes“ Portfolio mit 50 Prozent „sicheren“ Geldanlagen und 50 Prozent Risikoanteil.
  • „Wachstumsorientiertes“ Portfolio, mit 70 Prozent Risikoanteil (Aktien Industrieländer, Aktien Schwellenländer und Rohstoffe) und 30 Prozent „sicheren“ Geldanlagen.

Dabei spielt auch die Laufzeit der Anlage eine Rolle.

Je länger die Laufzeit ist, desto höher darf der risikobehaftete Anteil der Geldanlage sein.

Wenn es sich beispielsweise um Ihre private Altersvorsorge handelt und Sie noch 20 bis 30 Jahre bis zum Erreichen des Ruhestandes Zeit haben, können Sie ruhigen Gewissens einen höheren Aktienanteil wählen als wenn Sie nur noch 5 Jahre bis zum Ruhestand haben.

Dann sollte der Anteil „sicherer“ Anlageklassen wie Geldmarkt und Anleihen hoch sein.

Einen Eindruck von Asset Allocation kann man sich auch durch folgendes Video verschaffen:

ETFs als Instrumente zur Umsetzung der Asset Allocation

Börsengehandelte Indexfonds (ETFs), die jeweils einen bestimmten Börsenindex nachbilden, sind das Mittel der Wahl zur Umsetzung Ihrer Asset Allocation.

ETFs sind transparent, flexibel und kostengünstig und alle Anlageklassen können mit ihnen abgebildet werden.

Zusätzlich hat man bei breit streuenden Indizes noch eine gute Streuung innerhalb der Anlageklasse, so dass man meist nicht viele ETFs benötigt, um eine Anlageklasse abzubilden.

Lediglich bei Aktien sind eventuell mehrere Indexfonds erforderlich, um seine Strategie (z. B. Industrie- und Schwellenländer) abzubilden.

Und um langfristig Vermögen aufzubauen, bieten sich ETF-Sparpläne an, mit denen bei den meisten Online-Brokern alle wichtigen Anlageklassen – und damit die optimale Asset Allocation – umgesetzt werden kann.

Fazit

Bei der Asset Allocation macht es die gesunde Mischung aller Anlageklassen.

Diese bestimmt zu 90 Prozent die Rendite eines Portfolios.

Nur 10 Prozent der Rendite eines Portfolios beruht dagegen auf der konkreten Auswahl der Wertpapieren innerhalb einer Anlageklasse (Assetklasse).

Und börsengehandelte Indexfonds sind das zeitgemäße Mittel der Wahl, um die gewählte Asset-Allocation umzusetzen.

Sie sind einfach, transparent und flexibel (ETF) und darüber hinaus sehr kostengünstig.

 

2 Gedanken zu „Asset Allocation: Warum es die gesunde Mischung macht“

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.